Mittwoch, 18. Dezember 2013

Teil 5 - Einmal ist keinmal

Vorher: Time Travel Labs

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Ich erstarrte. Seine Stimme kam dunkel und sanft durch den Hörer.
‚Leg auf, Terry’ dachte ich, ‚leg einfach auf’. Aber ich tat es nicht. „Ja...“ antwortete ich leise. „Du warst einfach verschwunden heute Morgen. Ich habe dich vermisst. Ich vermisse dich immer noch. Möchtest du nicht zu mir kommen?“


Ich schluckte. Unschlüssig stand ich in unserem Wohnzimmer herum. Ich sollte nicht zu ihm gehen, ich sollte nicht mit ihm telefonieren. Doch seine Stimme zog mich wieder in seinen Bann. Ich lauschte ihm, hing an seinen Worten, wie ein Ertrinkender an einem Strohhalm...
 

„Ich weiß nicht so recht... Eigentlich sollte ich besser zu Hause bleiben...“
„Pascal und Lars sind mit dem Kleinen übers Wochenende weggefahren. Lutz hat heute Nachtschicht. Wir sind ganz ungestört.“
Ich biss mir auf die Unterlippe. Ein Teil von mir wollte ihn unbedingt wieder sehen, der andere nicht. Der Tag lief für mich so schlecht und er war der Grund dafür. Doch ich hatte wieder diese Gefühle in mir...


„Ich weiß wirklich nicht, ich sollte mich besser ausruhen“ argumentierte ich nicht sehr überzeugend.
„Du kannst dich bei mir ausruhen. Wir haben einen Whirlpool hier. Wir setzen uns hinein, entspannen uns und plaudern. Nichts weiter.“
Ich wusste, wieder zu ihm zu gehen wäre ein Fehler. Andererseits, was hielt mich davon ab einen netten Abend zu verbringen? Schließlich war ich Herr meines Willens und mehr wie Plaudern würde es diesmal nicht geben!


 Ich legte auf und lief an meinen Kleiderschrank, um meine Badehose zu holen. Dann eilte ich aus dem Haus, einfach die Tür hinter mir zuwerfend. Ich lief den Kurioshügel hinauf, schneller als ich eigentlich wollte...


 Kurz vor seinem Haus verlangsamte ich meine Schritte. Ich wollte doch nur zum Plaudern herkommen. Das heute Nacht war nur ein Fehltritt, eine unbedeutende Sache. Wir würden einfach nur reden.


 Friedbert begrüßte mich mit einer freundschaftlichen Umarmung und ließ mich hinein. Er bot mir wieder etwas zu trinken an und wir setzten uns auf die Couch. Stumm nahm ich meinen Drink und Friedbert schaute mir dabei zu. Er selbst trank nie etwas.


Wir unterhielten uns tatsächlich nur über belanglose Dinge, seinen Beruf als Wissenschaftler, Pascals grünes Kind und ähnliches. Er war so gebildet und belesen, ich wunderte mich langsam warum er sich mit solch einem Einfaltspinsel wie mir abgab...


 Er stand auf und bedeutete mir ihm zu folgen.
„Ich habe dir Entspannung versprochen, dann sollst du die auch bekommen.“
Ich folgte ihm nach draußen zum Whirlpool. Wir zogen uns um und setzten uns in das angenehm warme, blubbernde Wasser.
„Soll ich dich ein wenig massieren? Zu einer vernünftigen Entspannung gehört auch eine gute Massage...“


 Ich liebte Massagen. Und ich ließ mich von ihm massieren. Es fühlte sich wundervoll an, sanft und doch kraftvoll kneteten seine Finger meinen Rücken, und mit einem Seufzer ließ ich mich gehen...


 Nach der Massage ließ er seinen Arm um meine Schultern liegen und legte seine Stirn an meine. Ich fühlte mich so wohl, so geborgen, ich konnte und wollte ihn nicht abweisen. Ich genoss diese kleine Ewigkeit der Nähe, auch wenn mir voll bewusst war was ich da eigentlich tat...
 

 Ich liebte Lara, ich liebte sie immer noch wie am ersten Tag. Doch der Alltag und die Sorgen hatten ihren Tribut gefordert, hatten uns entfremdet. Alle meine Sehnsüchte und Wünsche lagen begraben und ich wollte einfach nicht länger nur Kälte und Realität ertragen...
 

 Ich küsste ihn. Zuerst nur sanft und schüchtern, dann immer fordernder. Diesmal war nicht er der Verführer, ich war es. Er freute sich darüber und ließ mich einfach machen. Und ich genoss es die Oberhand zu haben, ich genoss es nicht der Bittsteller zu sein. Diesmal nahm ich ihn mir, nicht andersrum. Und ich fühlte mich so großartig, das Universum gehörte mir, mir allein!


 „Wow“ sagte Friedbert atemlos. In diesem kleinen Wort lag all die Bewunderung, die sich ein Mann eigentlich von seiner Frau wünscht, und ich bekam sie von einem Mann...
 

Nach langem Kuscheln verabschiedete ich mich und ging nach Hause. Ich wollte wenigstens vor Lara zu Hause sein, um eventuellen Fragen vorzubeugen.
Doch zu meiner Überraschung war sie vor mir da.
„Hallo Maus, schon so früh zurück?“ fragte ich, offensichtlich verwirrt.
 

„Es war so entsetzlich langweilig und ich habe mich nach dir gesehnt...“
Sie riss mich an sich und küsste mich. Ich wusste nicht wie mir geschah, als sie mich nach dem Kuss ins Schlafzimmer schleifte und mir die Klamotten vom Leib riss. Total perplex machte ich mit. Ich war eigentlich hundemüde und hatte mich ja schon mit Friedbert ausgetobt, doch ich konnte mich ja jetzt schlecht Lara verweigern, sie würde sonst Verdacht schöpfen...


 Also stand ich heute noch mal „meinen Mann“. Ich betete währenddessen ständig, dass sie nichts merken würde, dass ich wie immer sei, mich nicht anders bewegte...

 

 Doch Lara sagte nichts und schien zufrieden wie immer. Sie schlief danach recht schnell ein. Doch ich brauchte an Schlaf nicht zu denken...
 

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