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Ich wurde am nächsten Tag von der
aufgehenden Sonne geweckt, die mich frech an der Nase kitzelte.
Blinzelnd lugte ich unter der Bettdecke hervor. Wo war ich? Die weiße
Backsteinmauer kannte ich doch... Ich sprang aus dem Bett.
„Oh scheiße, ich bin eingeschlafen!
Ich muss nach Hause, ehe...“
Friedbert
drehte sich zu mir hin und gähnte herzhaft.
„Du bist hier zu Hause, Süßer.“
Total perplex starrte ich ihn an, dann fiel es mir wieder ein. Lars Hochzeit. Der Kuss. Der Streit mit Lara. Friedbert, der mich getröstet und bei sich aufgenommen hatte.
Langsam wich der Schreck wieder von mir und ich entspannte mich etwas.
Total perplex starrte ich ihn an, dann fiel es mir wieder ein. Lars Hochzeit. Der Kuss. Der Streit mit Lara. Friedbert, der mich getröstet und bei sich aufgenommen hatte.
Langsam wich der Schreck wieder von mir und ich entspannte mich etwas.
„Komm wieder ins Bett“ brummelte
Friedbert. „Es ist Sonntag, wir können ausschlafen.“
Ich
krabbelte zurück zu ihm und er nahm mich sofort mit einem
zufriedenen Brummen in den Arm. Einschlafen konnte ich nicht mehr,
mir geisterten die Geschehnisse des vergangenen Tages durch den Kopf.
Mir waren die Konsequenzen für mich noch nicht ganz klar, eine neue
Bleibe hatte ich vorerst, doch wie würden die anderen Mitglieder der
Kuriosfamilie darüber denken? Lars als mein Sohn war wohl nicht das
Problem, doch was war mit Lutz und Pascal?
Wie würde
in Zukunft meine Finanzlage aussehen? Lara verdiente für sich selbst
genug, aber ich würde für Niels zahlen müssen. Ich würde mich
niemals davor drücken, aber ich hoffte dass noch genug für mich
bleiben würde. Friedbert war vermögend, hungern musste ich wohl
nicht, doch ich wollte nicht von ihm abhängig sein.
Aber die
größte Sorge war das Haus. Es war noch eine Hypothek darauf, die
abgezahlt werden wollte, und die konnte Lara unmöglich alleine
bezahlen. Also würde ich, obwohl ich nicht mehr dort lebte, auch
noch meinen Teil dazu beisteuern müssen. Ich merkte, dass mich mein
Abenteuer wahrhaftig teuer zu stehen kommen würde.
Friedbert
schien zu merken dass ich mal wieder Probleme wälzte.
„Was bist du denn so verkrampft.
Entspann´ dich doch mal.“
„Ich muss nachdenken“ seufzte ich.
„Das merke ich. Ich habe das Gefühl
mit einem Brett im Bett zu liegen.“
„Ich habe eben Probleme...“
Friedbert küsste mich in den Nacken.
„Dann wird es Zeit, dass du die vergisst. Komm mal auf andere
Gedanken.“
Ehe ich
etwas erwidern konnte, war er mir beim Annehmen seines Ratschlages
behilflich. Er fasst mir ungeniert zwischen meine Beine und
streichelte mich. Ich hatte nichts dagegen und ließ ihn machen. Nur
Sekunden später war ich wieder einmal Wachs in seinen Händen und
wir strapazierten das Schlafmöbel...
Friedberts
Taktik war sehr schön, hielt aber nicht sehr lange. Am
Frühstückstisch hatte ich wieder meine Probleme und die Realität
im Nacken. Drei erstaunte Augenpaare sahen uns entgegen, als wir in
der Küche ankamen.
„Dad? Was machst Du denn hier? Bist
du gestern nicht nach Hause gegangen?“
Ehe ich
etwas sagen konnte, antwortete Friedbert für mich.
„Terry lebt jetzt bei mir. Richtet
euch darauf ein.“
Lars achtete nicht auf ihn. „Hast du
nicht mit Mutter gesprochen?“
„Doch habe ich“ antwortete ich
kleinlaut. „Sie lässt sich scheiden.“
Lars sah auf seine Schuhspitzen und
nickte leicht.
„Ok.“ Dann grinste er mich schief
an. „Nun, dann wird's langsam eng hier.“
„Wird’s
nicht“ tönte Lutz mit vollen Backen. „Ich werde ausziehen.“
Ich wollte sofort etwas erwidern, das
er nicht wegen mir ausziehen müsse und ich mir etwas Eigenes suchen
würde, doch er winkte ab.
„Lass mal, Terry. Es ist eh mal Zeit.
Selbst vier Männer und ein Baby sind zu viel. Und jetzt fühle ich
mich erst recht wie das fünfte Rad am Wagen. Ich habe ja auch schon
etwas in Aussicht.“
Da es schon beschlossene Sache schien,
widersprach ich nicht mehr.
Lars war so
nett und holte im Laufe des Tages meine Klamotten bei Lara ab. Und
Lutz brauchte nur noch einen Anruf für seine neue Wohnung, dann
packte er direkt und zog noch am selben Tag aus. Auch wenn er etwas
anderes gesagt hatte, mir blieb der Eindruck ich hätte ihn
rausgedrängt.
Am nächsten
Tag war wieder Arbeiten angesagt. Friedbert mixte mir wieder einen
seiner Drinks zum Frühstück und sagte grinsend.
„Zur Beruhigung.“
Ich war ihm dankbar, ich hatte wirklich
keine Lust wieder etwas zu versieben...
Leider
dachte ich nicht daran, dass an diesem Tag etwas Besonderes in den
Labs anstand. Doch Patrick, mein Chef, half mir auf die
Sprünge.
„Verdammt, Terry, wo bleibst du, der Test fängt gleich an!“
„Verdammt, Terry, wo bleibst du, der Test fängt gleich an!“
Verdattert schaute ich ihn an. „Welcher
Test?“
Patrick schob mich Richtung Kantine,
die mit ihrer Sitzordnung gerne als Lesungssaal benutzt wurde.
„Ich meine
den Test zum Zeitreisen-Anwärter, du Kamel, für den du seit einem
halben Jahr angemeldet bist!“
Der Schock saß tief. Verdammt, den hatte ich total vergessen! Ich dämliche Hormonschleuder hatte über die Affäre mit Friedbert diesen für mich so wichtigen Test total vergessen und kein Stück dafür gelernt! Mir war sofort klar, dass ich den vergessen konnte.
Der Schock saß tief. Verdammt, den hatte ich total vergessen! Ich dämliche Hormonschleuder hatte über die Affäre mit Friedbert diesen für mich so wichtigen Test total vergessen und kein Stück dafür gelernt! Mir war sofort klar, dass ich den vergessen konnte.
Was auch
immer Friedbert mir gemixt hatte, außer das der Drink wie immer
lecker war, beruhigte er meine Nerven keinesfalls. Eine Panikattacke
jagte die Nächste und zwischen den Gedanken an Lara, Friedbert und
meine bevorstehende Scheidung, bekam ich kaum eine der Aufgaben
dieser Prüfung gelöst.
Zum Nachbarn
schielen, wie man das in der Schule oft gemacht hatte, brachte auch
nichts, da dieser zu weit weg saß. Ich zermarterte mir zwei Stunden
lang das Hirn und gab den Prüfungsbogen dann einfach ab. Wieder war
ein Traum in weite Ferne gerückt...
Da es nur
vier Prüflinge für den Anwärter-Status gab, bekamen wir die
Ergebnisse am Nachmittag mitgeteilt. Wie ich es mir gedacht hatte,
verfehlte ich die erforderliche Punktzahl. Zwar fiel der Test nicht
so schlecht aus, wie ich befürchtet hatte, doch meine Dummheit
kostete mich nun zwei Jahre, bis zum nächsten Prüfungstermin.
Patrick sah
mich nur schief an, sagte aber zum Glück nichts. Vielleicht hatte er
ja meine Erklärung vom letzten Versager noch im Gedächtnis.
Ziemlich zerknirscht machte ich mich
auf den Weg zu meinem neuen Zuhause, wo ich mich direkt in Friedberts
Arme warf und mich von ihm trösten ließ.
Er ließ
auch sofort alles stehen und liegen und kümmerte sich liebevoll um
mich. Zufrieden dass ich endlich wieder die Zuwendung zu Hause bekam,
die ich meiner Meinung nach verdiente, störte es mich auch nicht
weiter, dass er schon wieder mit mir intim werden wollte. Ich ließ
mich von ihm verwöhnen und war, seit langem, wieder einigermaßen
zufrieden...
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