Freitag, 3. Januar 2014

Teil 17 - Wie Sim-Männer Kinder kriegen

Vorher: Teil 16 - Ängste

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Da mich damals alle Welt fragte wie das wohl möglich wäre, habe ich mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht - ziemlich verrückt, zugegeben, aber es hat Spaß gemacht. Außerdem ist es Strangetown, da ist alles möglich XD

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Obwohl es schon spät war, saß Lars noch im Labor und hackte Daten in den Computer. Lars war angesäuert, er hatte heute Hochzeitstag und anstatt sich mit seinem Mann einen schönen, kuscheligen Abend zu machen, hatte er sich um des lieben familiären Friedens Willen breitschlagen lassen, die Ergebnisse von Terrys letzter Untersuchung in die Datenbank einzutragen.


Lars Finger flogen über die Tastatur, es war ihm heute egal, ob er Tippfehler machte oder nicht, nur bei den Zahlen achtete er darauf, dass sie korrekt waren. Sollte Friedbert das nächste Mal selbst seinen Mist eintragen, dachte er. Er würde es nicht mehr tun, doch Pascal hatte ihn flehend angesehen, als er Friedbert die passende Antwort auf seine dreiste Anweisung, den Abend hier zu verbringen, geben wollte.

Lars wusste, dass noch eine Erbsache zwischen den Brüdern anstand, das Testament der Eltern war nicht eindeutig und Pascal hoffte immer noch, seinen Teil zu bekommen und daher wollte er lieber mit Friedbert Frieden halten, wenn er keine Nachteile haben wollte. Nur seinem geliebten Ehemann zuliebe hackte Lars noch um diese Zeit auf dem Computer herum, obwohl er viel lieber mit Pascal zur Feier des Tages durchs eheliche Bett getobt wäre.


 
Lars rief Terrys Stammdatenkartei auf und klickte sich zur Eingabemaske für die Blutwerte durch. Während er mit der EDV kämpfte, glitten seine Gedanken immer wieder zu seinem Vater. Lars wusste nicht ob er in beneiden, bewundern oder bedauern sollte, die Schwangerschaft war nicht auf Terrys Mist gewachsen und doch ertrug er sie tapfer. Sein Vater sprach so gut wie gar nicht mit ihm über seine Beziehung mit Friedbert, er fraß alles in sich hinein. Entweder liebte er Friedbert so sehr, das er mit allem zufrieden war, was mit ihm passierte, oder er traute sich einfach nur nicht etwas zu sagen.
Lars wusste es nicht, das einzige was er inzwischen definitiv wusste war, dass sein Vater offensichtlich schwächer war, als er immer geglaubt hatte.


 Lars hatte die Werte eingegeben und klickte sich nun zur Historie weiter, wo der gesamte Werdegang von Terrys Schwangerschaft aufgelistet war. Er lehnte sich zurück und überflog die Zeilen. Es war ein Wunder, das dort vonstatten ging. Jedes Baby, das entstand war ein Wunder, doch dieses war noch mal ein ganz Besonderes, da die Mutter männlich war. Männer waren nicht zum Austragen von Kindern gemacht und wenn es nicht den alten, etwas verrückten Polli Tech in der Familie gäbe, wäre es niemals möglich gewesen.
Friedbert hatte kurz nach der Geburt von Pascals Sohn Sirius mit den Nachforschungen begonnen und dank Pollis Sperma und Pascals Blut konnte der Grundstock für die Forschung gelegt werden.


 
Polli Tech hatte ihnen eine Menge erzählt. Es war nicht so das bei den Aliens die Männer die Kinder bekamen, nein auch im Nachbararm der Galaxie wurde die Nachzucht von den Weibchen ausgetragen. Doch von Grund auf waren diese Aliens bisexuell, und ein wahnwitziger Alienwissenschaftler hatte bei einem Stammtischgelage die kühne Idee, auf den jahrelangen Forschungsfahrten ab und an mal einen der unterentwickelten Ureinwohner der besuchten Welten an Bord zu holen, um sich etwas zu vergnügen.

Schaden konnte es ja nicht und nach ein oder zwei „Vergnügungsreisen“ stellte man fest, das der männliche Sim-Körper auf das fremde Sperma reagierte, der weibliche aber nicht. So wurde aus einer Stammtischlaune ein staatlich gefördertes Großprojekt, wofür der inzwischen längst verstorben Alienwissenschaftler den Ehrenforschertitel seiner Heimatkolonie verliehen bekam.

Nachdem Polli Tech diese Anektode zum Besten gab, beschloss Lars ihn bei Trinkgelagen fest im Auge zu behalten. Denn ihm fiel bereits auf, das Polli trotz hohen Alters und Frau und Kindern männlichen Hinterteilen nicht abgeneigt war.


 Polli als ehemaliger und sehr erfolgreicher Befruchtungstechniker verriet ihnen auch was dann in den befruchteten Männern vorging. Eizellen gab es keine, doch der Überlebens- und Fortpflanzungswille des grünen Spermas ist so groß, das es sich Stammzellen des „Opfers“ besorgt, diese in sich aufnimmt, und somit selbst als Eizelle fungiert, die die Sim-DNA wie ein Spermium in sich aufnimmt. Sogleich tritt der Prozess der Zellteilung ein und neues Leben entsteht.


Lars folgte Pollis Ausführungen mit regem Interesse, ebenso die Kurios-Brüder. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie der Aliensamen in den männlichen Simkörper kam, wenn Polli von „Vergnügungsreisen“ sprach. Er selbst kannte sich inzwischen in den Möglichkeiten aus, die zwei Männer unter „Vergnügen“ verstehen und praktizieren konnten.
Doch wie kam das Sperma dann in die Bauchhöhle? Wurde es nicht abgestoßen?

Lars fragte Polli danach und wieder erschien die Antwort einfach. Es kam wie auch bei den Sims nur das schnellste Spermium zum Zuge, alle anderen durften „draußen“ bleiben. Der Sieger bohrte sich durch die Darmwand einen Weg in die Bauchhöhle, besorgte sich die DNA und kapselte sich dann blitzschnell gegen seine Umwelt ab. Die Kapsel bestand aus einer hauchdünnen, aber äußerst widerstandsfähigen Membran, die mit wuchs und so den Uterus ersetzte. So wuchs der Fötus geschützt vor seiner Umwelt heran und er störte nicht in den Eingeweiden des Mannes.


 Pascal wunderte sich, dass das Aliensperma und die Hormone, die es abgab, solch einen komplexen Ablauf erzeugen konnten und wunderte sich ebenfalls darüber, dass es das überhaupt tat, wenn eigentlich die Frauen die Kinder bekamen.
Polli nickte betrübt und meinte das daran ein trauriges Kapitel in der Geschichte seiner Heimat schuld sei. Dank biologischer Kampfstoffe, die während sinnloser Auseinandersetzungen eingesetzt wurden, hatten die Frauen zwar noch die Fähigkeit Kinder auszutragen, sie konnten aber keine Eizellen mehr herstellen.
Und da die Natur immer darauf bedacht ist Leben zu erhalten, trat die Mutation des Alienspermas ein. Und ab da an war es egal, ob Männlein, oder Weiblein befruchtet wurde. Was inzwischen zur Folge hat, das kaum noch weibliche Föten geboren wurden.


 Der Abend bei Polli Tech war für ihre Studien unersetzlich gewesen. Sie lernten noch viel über Hormone und was sie bewirkten, unerlässlich für die richtige Dosis, die der Sim-Mann dann bekommen musste. Denn die musste stimmen, damit der Schwangere nicht zu sehr unter der Belastung litt. Lars und Pascal wollten ihr neu erworbenes Wissen nun dazu nutzen, schwulen Paaren zu eigenen Kindern zu verhelfen.
Friedbert indessen war fest davon überzeugt, den Sim-o-Belpreis gewinnen zu können.

 
  
Sie hatten ihre Forschungen vorangetrieben und Friedbert schwängerte Terry.
Lars und Pascal hatten ein schlechtes Gewissen Terry gegenüber, weil sie sich mitschuldig an seiner ungewollten Schwangerschaft fühlten, doch andererseits wussten sie nun, dass es funktionierte.
Ein Lächeln huschte über Lars Gesicht, als er sich plötzlich an eine Nacht erinnerte. Pascal kuschelte sich an ihn und weckte ihn mit seinen Berührungen. Sanft fuhren seine Hände über Lars Körper und jagten seine Gefühle in Sphären, die ihn schnell vergessen ließen, dass er eigentlich müde war. Lars verführte Pascal und als er ihn nach einem leidenschaftlichen Liebesakt im Arm hielt, hörte er ihn etwas flüstern.
 

„Liebling, würdest Du mir einen Wunsch erfüllen?“
„Jeden“ antwortete Lars.
„Ich wünsche mir noch ein Kind.“
Lars fühlte die Eifersucht in sich aufsteigen, wie konnte Pascal, nach dem was sie gerade gemeinsam erlebt hatten, ihn bitten das er duldete wie sich Pascal einem Alien hingab…
Er schluckte. „Du willst dich also wieder entführen lassen?“
Pascal drehte seinen Kopf zu Lars, schaute ihn erstaunt an, dann verstand er.
„Nein“ sagte er lächelnd und legte sich wieder richtig hin. „Ich möchte ein Kind von DIR…“
 

 Lars sah auf die Uhr und stellte fest, das der Abend zwar schon angebrochen war, aber noch jung genug, um den Hochzeitstag gebührend zu feiern. Er ging an einen der Apparate, die hier im Labor standen und nahm einen Ständer mit Glasröhrchen heraus, in denen sich eine blaue Flüssigkeit befand. Er nahm eines der Röhrchen heraus, entkorkte es und führte es an die Lippen. Pascal hatte ihm aus der Seele gesprochen, er wünschte sich ebenfalls ein Kind mit ihm, doch er wollte nicht das Pascal noch einmal die Strapazen auf sich nahm. Lars war jünger und sein Körper war unverbraucht, also sollte es an ihm sein die Bürde zu tragen.
Lars trank den Inhalt des Röhrchens aus und lächelte. Ihr Hochzeitstag würde etwas ganz Besonderes werden, das wusste er.


 Lars stellte den Ständer mit den vollen Röhrchen wieder in den Apparat und entsorgte das Leere. Er wollte gerade das Labor verlassen, als sein Handy klingelte. Pascal war dran.
„Lars, komm sofort nach Hause, ich habe Deinen Vater ohnmächtig vorgefunden…“
 

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