Sonntag, 12. Januar 2014

Teil 37 - Auf der Suche

Vorher: Teil 36 - Sorgen

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Ab hier beginnen die neuen, bzw. restlichen Teile der Geschichte.
In der Zwischenzeit konnte ich Tonnen an Custom Content (sog. CC) zusammensammeln und ich habe die vorgefertigten Häuser der Maxisnachbarschaften aufgepeppt. Auch habe ich das original Kurioshaus verbessert und neu dekoriert, sowie dem armen Pascal einen neuen Haarschnitt gegönnt.
Nach all der Zeit konnte er das gut gebrauchen. Und da in der Geschichte ja auch schon ein paar Jahre rum sind, sind Veränderungen am Haus legitim, machen wir im realen Leben ja auch so :)

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Es war schon dunkel und Pascal war gerade dabei die Kinder ins Bett zu schicken, als er seinen Mann nach Hause kommen hörte. Zu seiner großen Verwunderung rief Lars nicht wie gewohnt nach ihm oder den Kindern, die Schritte des großen Mannes führten direkt ins Schlafzimmer des Paares. Die Tür fiel geräuschvoll ins Schloss, dann war es still.


Pascal ließ sich seine Besorgnis, die ihn seit Lars Anruf in der Mittagszeit keine Ruhe ließ, nicht anmerken. Er wartete bis die Jungs in ihren Betten waren, dann ging er ins Schlafzimmer um nach seinem Mann zu sehen.
Dieser lag auf dem Bett und starrte bewegungslos in die Zimmerecke, das leise Klacken des Türschlosses scheinbar ignorierend. Doch wie Pascal seinen Gatten in diesem Zustand kannte, hatte er das Geräusch nicht einmal gehört.


 Pascal setzte sich zu Lars aufs Bett, ihn stumm betrachtend. Nach all den Jahren wusste er nur zu genau das etwas fürchterlich schief lief, wenn sein Mann sich selbst von seinem Gatten zurückzog. Und da half nur Pascals unerschütterliche Geduld.
Doch diesmal schien es nicht zu funktionieren, Lars ignorierte ihn weiterhin.
„Was ist passiert“ fragte Pascal endlich, seine wachsende Besorgnis die Geduld verdrängend.


 Statt einer Antwort rutschte Lars vom Bett. „Ich brauch ein Bier.“
Pascals Augenbrauen schossen nach oben, als er seinen Mann beim Verlassen des Zimmers beobachtete. Wenn Lars ein Bier „brauchte“, musste es wirklich böse sein.
Er stand auf und ging ihm langsam hinterher. Er würde für seinen Mann da sein, egal wie lange es dauern würde ihn zum Reden zu bringen.


 „Nun komm schon“ versuchte Pascal Lars aus der Reserve zu locken. „Ich weiß das Du Bier nicht wirklich magst. Außerdem gehört das hier Deinem Vater, der wird dumm gucken wenn er wieder zurück ist und nichts mehr da ist.“


„Er kommt aber nicht zurück“ giftete Lars, was ihm eine Sekunde später leid tat. Doch seine Sorgen und sein lange schwelender Zorn schienen sich nun Bahn zu brechen, auch wenn es gerade den Falschen traf.
„Meine Mutter heult sich die Augen aus und dieser... ist verschwunden!“
„Du willst doch nicht Deinem Vater die Schuld geben“ gab Pascal leise zurück. „Wir beide wissen doch er würde freiwillig niemals von seiner Familie fernbleiben, oder von Deiner Mutter.“


  „Dann weißt Du es also schon?“
„Was, dass Deine Eltern sich wieder nahe gekommen sind? Ich bin nicht blöd, Schatz.“
„Bist Du nicht“ gab Lars zurück, nun sichtlich ruhiger. „Das Dumme ist nur, auch Dein Bruder ist nicht blöd und ich habe die schlimmsten Befürchtungen.“


 Lars entsorgte die leere Dose im Müll. Pascal war froh das sein Mann nun endlich bereit war zu reden, doch seine eigenen Gedanken begannen nun immer schneller zu rotieren.
„Du willst doch nicht sagen dass er etwas gemerkt hat und nun Terry aus Eifersucht... Nein, soweit würde er nun doch nicht gehen.“
„Wenn er mitbekommt das meine Mutter von Terry schwanger ist, dann schon.“


 Lars wandte sich um, weil es hinter ihm schlagartig still wurde. Pascal starrte ihn an.
„Sag das nochmal.“
„Du hast mich gehört.“
Pascal schüttelte kurz den Kopf, als wollte er seine Gedanken ordnen. „Meine Güte. Ich meine... ist sie sich sicher?“
Lars zuckte die Schultern. „Ich gehe davon aus. Wenn Friedbert davon erfährt, ist jedenfalls der Teufel los, der dreht meinem Vater eher den Hals um, als das er ihn gehen lässt.“


  Pascal fasste sich, dann versuchte er ein Lächeln, um seinen Mann aufzumuntern.
„Nicht gleich das Schlimmste annehmen“ meinte er. „Wir rufen alle Freunde und Bekannten von Terry an und auch die Polizei. Inzwischen sollten sie eine Vermisstenanzeige annehmen können.“
„Bei der Polizei war ich gerade“ gab Lars resigniert zurück. „Die meinen, solange er mit seiner Familie unterwegs wäre, hätten sie keinen Grund vom Schlimmsten auszugehen.“

 

 „Okay“ brummte Pascal nur. „Dann nehmen wir das jetzt selbst in die Hand. Du nimmst das Telefon, ich hänge mich an den Rechner und klappere das E-mail Adressbuch ab.“
Entschlossen eilte Pascal in ihr gemeinsames Schlafzimmer, wo der Computer stand und schrieb alle Sims an, selbst die, die Terry nur flüchtig kannten. Einige antworteten sofort, doch niemand konnte helfen.


 Lars hängte sich ans Telefon, ungeachtet der immer später werdenden Stunde. Die meisten Sims erklärten sich bereit die Augen offen zu halten, doch gesehen hatte Terry die letzten Tage niemand.
Zu guter Letzt machte er nochmal bei der Polizei Dampf, doch die machten ihm wieder keine Hoffnungen, so lange sie keinen Grund zur Annahme sahen, dass etwas nicht in Ordnung wäre.


 Frustriert trafen sich die beiden Männer später im Flur. „Nichts bisher“ meinte Lars nur.
„Bei mir auch nicht“ gab Pascal zurück. „Offensichtlich müssen wir warten bis er wieder auftaucht.“
Lars winkte ab. „Schatz, mein Vater ist nicht einfach verschwunden. Ich bin sicher dass Friedbert seine Hand im Spiel hat. Der hat das doch geplant, sonst hätte er Friederike nicht mitgenommen! Die Schule macht schon Stress weil das Kind unentschuldigt fehlt!“
„Gut“ gab Pascal nach. „Dann lass uns nachsehen mit wem mein Bruder sonst noch Kontakt hatte. Ich habe noch ein paar alte Schlüssel rumliegen, vielleicht passt einer davon in Friedberts Tür. Paranoid wie er ist, hat er sein Schlafzimmer abgeschlossen.“


 Sie hatten Glück und standen wenig später dank eines alten Zimmerschlüssels in Friedbert und Terrys Schlafzimmer. Lars konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er sich umsah.
„Also mein Geschmack wäre die Wanddekoration nicht.“
„Meine auch nicht“ gab Pascal zurück, als er die Poster studierte. „Ich mag zwar Wissenschaftler sein, aber ich kann Arbeit von Beruf trennen.“
„Zum Glück kannst Du das“ brummte Lars. „Okay, wo fangen wir an?“


 „Egal wo, wir stellen alles auf den Kopf. Und lass uns Notizen über alles machen was wir finden. Wer weiß für was man es brauchen kann...“


 Bis tief in die Nacht stöberten die beiden Männer in Friedberts Sachen nach irgendetwas, das ihnen weiterhelfen könnte. Pascal knackte das Passwort für Friedberts Computer und suchte in den Dateien nach Hinweisen. Friedbert würde außer sich sein vor Wut, das wusste er. Doch er kümmerte sich nicht mehr um die Wutanfälle seines Bruders. Seine Loyalität galt seinem Ehemann und damit entschied er sich gegen Friedbert.


Stunden später waren die Beiden immer noch nicht klüger.
„Verdammt nochmal“ fluchte Pascal. „Nichts, aber auch gar nichts. Nicht mal verschlüsselte Daten, oder sonstige Spuren, die man auswerten könnte!“
Lars seufzte. Auch in den handgeschriebenen Stücken und Büchern war nichts Brauchbares zu finden gewesen. Die Nacht war fast vorüber und er war müde und hungrig.
„Nichts in den Protokollen ob er etwas gelöscht hat?“ fragte er seinen Ehemann, der frustriert Papiere auf dem Schreibtisch hin- und her schob.
Pascal schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich glaube, er hat seitdem keine relevanten Daten mehr auf diesem Computer gespeichert.“


 Seufzend erhob Lars sich vom Bett. „Dann müssen wir das Labor durchsuchen.“
„Jetzt noch?“ erwiderte Pascal kopfschüttelnd. „Man wird Fragen stellen wenn wir um diese Zeit auftauchen. Außerdem könnten wir etwas Schlaf gebrauchen und die Kinder werden auch bald wach.“
Lars hob die Hände und ließ sie resigniert wieder sinken. Dann ging er ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Pascal folgte ihm mit seinen Notizen.
„Lass uns die Kinder in die Schule schicken und erst mal etwas schlafen“ schlug er Lars vor. „Wir bestellen eine Nanny und gehen später arbeiten, dann können wir am Abend ungestört das Labor nach Hinweisen durchsuchen.“


 „Klingt nach nem Plan“ stimmte Lars zu, auch wenn er am liebsten sofort ins Bett gefallen wäre. „Dann mach ich wohl mal Frühstück.“
Pascal zog seinen Mann in seine Arme. Lars versteckte seinen Kummer um seine Eltern gut, doch Pascal wusste das gerade die harten Schalen die weichsten Kerne haben und ihren Hunger nach Trost nicht zeigen konnten.
„Wir finden Deinen Vater, sei sicher. Ich wecke die Kinder.“



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