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Sirius kam freudestrahlend aus der
Schule. Zum einen hatte er ein ausgezeichnetes Zeugnis bekommen und
zum anderen hatte er Besuch, auf den er sich schon seit zwei Tagen
wahnsinnig freute.
Der Besuch
hatte in der Zwischenzeit auf unserem Sofa Platz genommen und wartete
ungeduldig auf Sirius´ Rückkehr. Ich musste grinsen, es war
Josephine Schmitt, die Tochter von Patrick, die ich vor kurzem kennen
lernen durfte.
Friederike
war sofort nach ihrer Rückkehr aus der Schule zu ihrem Vater
gelaufen um ihm ihr Leid zu klagen.
„Daddy, die Lehrer haben mir keine
bessere Note im Zeugnis gegeben als Sirius, dabei bin ich doch viel
besser als er! Das ist so gemein! Sirius ist so ein doofer, kleiner
Besserwisser, warum mögen die Lehrer ihn lieber als mich?“
„Reg Dich nicht auf, mein kleiner
Diamant, sie sind dumm, sie können nicht erkennen wer wahres Talent
hat und wer nicht.“
Friederike
war durch die Antwort ihres Vaters wieder beruhigt und ging sofort
ins Wohnzimmer, um ihre Unzufriedenheit an Sirius auszulassen. Sie
hörte wie er mit jemandem flüsterte und spähte um die Ecke und was
sie da sah, versetzte sie in Erstaunen.
Ihr Cousin hatte offensichtlich eine Freundin!
Ihr Cousin hatte offensichtlich eine Freundin!
Grinsend zog
sie sich zurück und wartete, bis ihre Zeit gekommen war. Als
Friederike hörte, das Josephine wieder nach Hause gegangen war, lief
sie Sirius hinterher, der total glücklich und ausgelassen auf dem
Bett tobte.
“Haha, Sirius ist verknallt! Sirius ist verliebt, verliebt, verliebt! Sirius, das dumme Alienkind ist ein anderes Alienkind verliiieeebbt!“
“Haha, Sirius ist verknallt! Sirius ist verliebt, verliebt, verliebt! Sirius, das dumme Alienkind ist ein anderes Alienkind verliiieeebbt!“
Wütend
sprang Sirius vom Bett runter und nahm sich meine Tochter vor.
„Hör auf, du dumme Ziege! Du bist ja
nur neidisch, weil ich Freunde habe und du nicht! Ja, ich habe
Freunde, denn ich renne nicht den ganzen Tag durch die Gegend und
überlege mir, wen ich wie ärgern kann!“
Sirius war
zwar vollkommen im Recht, doch leider hatte Friedbert mitbekommen,
was sich im Kinderzimmer abspielte. Er lief wie von der Tarantel
gestochen zu den Kindern und schrie Sirius an, der daraufhin in
Tränen ausbrach. Und Friederike feuerte ihren Vater auch noch an.
„Du ungezogenes, dummes Alienblag!
Wie kannst du es wagen, so mit meiner Tochter zu sprechen! Trau´
dich ja nicht noch mal!“
Zu Sirius
Glück war Pascal zu Hause und eilte seinem Sohn zu Hilfe. Auch er
war schon länger über Friederikes Art, wie sie andere Sims
behandelte, wütend und nun lief ihm die Galle über.
„Mach andere nicht dafür
verantwortlich, wenn DEINE Tochter sich nicht zu benehmen weiß! Du
solltest sie dir mal zur Brust nehmen und ihr Manieren beibringen! Es
kann nicht sein, dass sie andere Sims beleidigt und keinerlei Achtung
vor ihnen hat!“
„Dann muss Terry sich eben besser um
sie kümmern“ meinte Friedbert nur.
„Terry gibt sich alle Mühe, aber die
nutzt nichts, wenn der andere Elternteil dagegen arbeitet, BRUDER!“
gab Pascal zurück.
Friedbert schnaubte nur und verließ
mit unserer Tochter das Zimmer.
Pascal nahm
seinen, vom dem Familienkrach völlig verstörten Sohn in die Arme
und tröstete ihn.
„Mach dir nichts draus, mein Schatz.
Dein Onkel wird dich nicht noch mal anschreien und Friederike
ignoriere einfach. Lass sie links liegen. Du wirst sehen, dann lässt
sie es irgendwann sein.“
“Okay Daddy“ schniefte Sirius. „Aber das war gemein, das Friederike mich ausgelacht hat, nur weil ich die Josi lieb hab. Das ist doch nicht schlimm, oder Daddy? Ich darf die Josi doch lieb haben?“
Pascal lächelte. „Jemanden lieb zu haben ist etwas ganz Tolles, Sirius. Und das kann dir auch Friederike nicht kaputt machen. Sie ist nur neidisch.“
“Okay Daddy“ schniefte Sirius. „Aber das war gemein, das Friederike mich ausgelacht hat, nur weil ich die Josi lieb hab. Das ist doch nicht schlimm, oder Daddy? Ich darf die Josi doch lieb haben?“
Pascal lächelte. „Jemanden lieb zu haben ist etwas ganz Tolles, Sirius. Und das kann dir auch Friederike nicht kaputt machen. Sie ist nur neidisch.“
Während
Pascal seinen Sohn tröstete, hatte ich mich ins Bad eingeschlossen
und starrte mein Spiegelbild an. Friederike war total verzogen, ich
hatte versagt. Friedberts Einfluss war zu groß auf sie, obwohl er
immer noch viel arbeitete. Ich verstand dieses Phänomen nicht und
machte mir große Sorgen um unsere Tochter, denn obwohl sie das
missratendste Gör in der ganzen Stadt war, liebte ich sie, wie ein
Vater sein Kind eben nur lieben konnte.
Ich seufzte und strich mir meine Locken
aus dem Gesicht. Ich wurde langsam alt, der Stress setzte mir zu und
ich bekam immer mehr graue Strähnen im Haar. Die letzten sechs Jahre
hatten ihre Spuren hinterlassen.
Am nächsten
Tag fuhr ich zum LaFiestaTech College, zu Niels Abschlussfeier. Er
hatte endlich sein Mathematikstudium beendet und graduierte mit Summa
Cum Laude, der höchsten Auszeichnung. Stella, seine inzwischen
langjährige Freundin, stand ihm da ihn nichts nach und bekam ihr
Diplom in Physik.
Lara saß
eine Reihe weiter, neben Lars, ich konnte sie die ganze Zeit aus
meinen Augenwinkeln beobachten. Sie sah wunderbar aus, ihr
Gesichtsausdruck wirkte zwar etwas melancholisch, doch die Spuren der
Trauer waren verschwunden. Sie trug wieder normale Kleidung und ich
musste feststellen, wie hübsch und feminin sie in ihrem Kleid
wirkte.
Ich musste
aufpassen, das mir nicht entging, was auf der Bühne geschah,
schließlich bekam Niels gerade sein Diplom überreicht und dies war
ein Augenblick, den ein Vater nicht verpassen sollte, hübsche
Ex-Frau, oder nicht. Ich war so stolz auf meinen Jungen, der trotz
der dummen Situation, in die ich uns alle damals brachte, so einen
hervorragenden Abschluss machte. Er war eben eine Kämpfernatur.
Der
offizielle Teil war bald vorüber und das Büffet wurde eröffnet.
Ich wollte mir gerade etwas zu essen holen, als Lara mir nachkam.
„Hallo Terry, schön dich zu
sehen…“
„Hallo Lara“ stammelte ich leise. „Du siehst wunderbar aus.“
„Hallo Lara“ stammelte ich leise. „Du siehst wunderbar aus.“
Lara lächelte mich dankbar an, dann
kam auch schon unser Sohn und ich gratulierte ihm zu seinem
Abschluss.
Dann nahm
ich mir schnell etwas zu essen, ich hatte das Gefühl, das ich nur
stören würde.
Lara umarmte unseren Sohn. „Meine
Güte Niels, ich bin so stolz auf dich... Du und Stella, ihr habt die
besten Abschlüsse eures Jahrgangs, das ist unglaublich! Habt ihr all
die Jahre denn auch mal etwas anderes gemacht, als lernen?“
Niels errötete leicht, dann grinste
er. „Sogar regelmäßig. Und weil wir fleißige Bienchen sind,
werden wir bald heiraten, denn du wirst Oma!“
Lara schrie leise auf, dann fiel sie
Niels um den Hals. „Oh du Schlingel! Ist das schön!“
Ja, das war eine weitere, wunderbare
Nachricht, die bei all dem Ärger der letzten Zeit so gut tat. Es gab
wieder eine Hochzeit und ich wurde wieder Großvater.
Ich leerte
meinen Teller und sah mich dann nach Lara um. Auch sie stand
inzwischen etwas verloren herum und so ging ich zu ihr. Wir
telefonierten zwar öfter, da sie sich auch regelmäßig nach Lars
und ihren Enkeln erkundigte, doch ihr direkt gegenüber zu stehen, in
ihre Augen zu sehen, die mich immer noch so schmerzerfüllt ansahen,
das war doch etwas ganz anderes und ich spürte, wie meine
Handflächen feucht wurden, und es war nicht die Hitze hier draußen.
Ich machte
Lara den Vorschlag, wir könnten uns doch in den Schatten setzen und
ein wenig unterhalten und zu meiner großen Freude, stimmte sie zu.
Es tat so gut, mit ihr zu sprechen, einfach nur zu klönen, über die
Kinder, unsere Arbeit oder was uns eben interessierte. Wir hatten so
viele gemeinsame Interessen und es fiel mir gerade in diesem
Augenblick auf, wie gut es tat, wenn man jemanden hat, mit dem man
sich unterhalten kann, der auf derselben Wellenlänge liegt, wie man
selbst.
Wir bekamen
nicht mit, wie wir beobachtet wurden, Niels stand seufzend am Büffet
und betrachtete uns eine Weile. Ich konnte mir nicht ausmalen, was er
empfunden oder gedacht haben muss, als er seine geschiedenen Eltern
so zusammen gesehen hat. Es kam mir so vor, als wäre in ihm immer
noch der verletzte Teenager, den die Trennung seiner Eltern schwer
getroffen hatte. Ich hoffte wirklich, dass er die Vergangenheit
irgendwann hinter sich lassen konnte.
Schweigend
saßen wir uns gegenüber und ich studierte Laras Gesicht. Auch an
ihr war die Zeit nicht spurlos vorübergegangen, doch für mich war
sie immer noch das hübscheste Mädchen, das in der verdammten Wüste
zu finden war. Auch sie betrachtete mich und ihr waren bestimmt meine
grauen Strähnen und die Kummerfalten aufgefallen, die ich bekommen
hatte. Vorsichtig schob ich meine Hände nach vorne und berührte die
ihren mit meinen Fingerspitzen. Lara zuckte leicht zusammen, doch sie
zog die Hände nicht weg und lächelt mich an, während ich sie
streichelte.
Wir saßen
lange so da, das ich gar nicht mitbekam, wie es dunkel wurde und auch
Lara reagierte überrascht. „Ich muss nach Hause, Terry, es ist
schon spät.“
In mir regte sich großer Widerwillen, dies war einer der schönsten Tage seit Langem für mich gewesen und ich verspürte sehr wenig Lust, ihn nun enden zu lassen.
In mir regte sich großer Widerwillen, dies war einer der schönsten Tage seit Langem für mich gewesen und ich verspürte sehr wenig Lust, ihn nun enden zu lassen.
„Es ist doch erst acht“ versuchte
ich sie von ihrem Vorhaben abzubringen. „Es wartet doch niemand auf
dich…“
“Nein.“ Lara seufzte tief. „Es ist sehr einsam, seit…“
Ich sagte nichts mehr und ließ den Kopf hängen. Plötzlich spürte ich Laras Hand auf meinem Arm.
“Nein.“ Lara seufzte tief. „Es ist sehr einsam, seit…“
Ich sagte nichts mehr und ließ den Kopf hängen. Plötzlich spürte ich Laras Hand auf meinem Arm.
„Und du? Du hast das Haus voller Sims
und doch geht es dir genauso, stimmt´s?“
Ich konnte nicht antworten. Mein Hals kratze und ich musste gegen die Tränen kämpfen, die unaufhaltsam ihren Weg nach draußen suchten…
Ich konnte nicht antworten. Mein Hals kratze und ich musste gegen die Tränen kämpfen, die unaufhaltsam ihren Weg nach draußen suchten…
Ich
schluckte und stand auf. Vielleicht war es besser, wenn wir nun nach
Hause fuhren, ich spürte das ich an einem Punkt war, an dem all mein
Elend herausbrechen wollte und das wollte ich weder mir, noch Lara
antun. Ich bot ihr meine Hand und half ihr beim Aufstehen. „Soll
ich dich nach Hause fahren?“
Lara lächelte dankbar, schüttelte aber den Kopf. „Mein Wagen steht dort drüben.“
Ich nickte stumm und ließ sie dann los. Ich wartete bis sie sicher in ihrem Auto saß, dann machte ich mich ebenfalls auf den Heimweg.
Lara lächelte dankbar, schüttelte aber den Kopf. „Mein Wagen steht dort drüben.“
Ich nickte stumm und ließ sie dann los. Ich wartete bis sie sicher in ihrem Auto saß, dann machte ich mich ebenfalls auf den Heimweg.
Zu Hause
angekommen, suchte ich nach Friederike, doch ich konnte sie nirgendwo
finden, weder in ihrem Bett, noch sonst wo im Haus. Pascal und Lars
saßen im Wohnzimmer und sahen fern. „Hey Dad, du bist aber noch
lange geblieben.“
„Ja“ antwortete ich nur. „Wo ist
Friederike?“
„Friedbert
hat sie ins Labor mitgenommen und will vor morgen Abend nicht
zurückkommen“ erklärte Pascal. „Es tut mir leid Terry, wir
wollten es ihm ausreden, doch wir konnten nichts dagegen tun.“
Ich schnappte nach Luft. „Wie bitte?!
Er nimmt das Kind über Nacht ins Labor mit? Wo soll sie denn
schlafen? Zwischen Reagenzgläsern und Erlenmeyerkolben??“
Pascal zuckte hilflos mit den Schultern. „Tut mir wirklich leid…“
Pascal zuckte hilflos mit den Schultern. „Tut mir wirklich leid…“
Ich fühlte
auf einmal eine Wut in mir aufsteigen, wie ich sie noch nie zuvor in
mir gespürt hatte, nicht mal, als mein Vater uns damals grün und
blau geschlagen hatte.
Ich spürte solch einen Zorn auf meinen
Ehegatten, der mein Kind für seine verrückten Studien missbrauchte,
sich ein lebendiges Denkmal setzen wollte, nur zur Befriedigung
seines kranken Geistes. Doch nun reichte es mir, nun war es zuviel.
Friederike war auch meine Tochter, ich hatte sie in mir getragen, ich
habe sie all die Jahre ERtragen. Und ich würde nicht zulassen, dass
er sie noch mehr verdarb.
„Jetzt reichts!“ schrie ich aus
vollem Hals, dass es Pascal und Lars die Sprache verschlug. „Nun
ist er zu weit gegangen!“ Und ich stürmte aus dem Haus, setzte
mich ins Auto und raste zum Labor hinunter.
Nur ein paar
Minuten später erreichte ich das Labor und sah, wie Friedbert
unserer Tochter anschaulich das Innenleben eines Sims erklärte.
Friederike war fasziniert und etwas angeekelt zugleich, doch die
Neugierde überwiegte gegenüber ihrer noch vorhandenen, kindlichen
Scheu.
Ich
räusperte mich laut und die Beiden fuhren erschrocken herum.
„Terry!“ rief Friedbert erstaunt, „was machst du denn
hier!“
“Das könnte ich dich auch fragen, „Liebling“! Warum um alles in der Welt schleppst du Friederike hierher, ein Labor ist kein Platz für ein Kind! Es ist schon spät, sie gehört ins Bett!“
„Misch dich nicht in die Ausbildung meiner Tochter ein“ erwiderte Friedbert. „Sie ist alt genug, sie soll etwas lernen…“
“Das könnte ich dich auch fragen, „Liebling“! Warum um alles in der Welt schleppst du Friederike hierher, ein Labor ist kein Platz für ein Kind! Es ist schon spät, sie gehört ins Bett!“
„Misch dich nicht in die Ausbildung meiner Tochter ein“ erwiderte Friedbert. „Sie ist alt genug, sie soll etwas lernen…“
Weiter kam
Friedbert nicht. „DEINE Tochter? Sie ist genauso auch meine Tochter
und ich habe genauso das Recht, zu bestimmen und zu entscheiden, was
gut für sie ist und was nicht!“ Und Supermilch, übertriebener
Unterricht und zu wenig Schlaf sind es definitiv nicht, mein
„Lieber“! Und nun gehe ich mit Friederike nach Hause!“
Ich drehte
mich ohne eine Antwort abzuwarten um und verließ das Labor.
„Friederike, komm! Wir fahren heim!“
Friederike sah hilflos von einem zum anderen, und weil Friedbert nichts sagte, lief sie mir dann zögerlich hinterher.
Friedbert sagte nichts mehr, doch ich konnte froh sein, das ich seinen Blick nicht sehen konnte, ich wäre tausendprozentig auf der Stelle tot umgefallen.
Friederike sah hilflos von einem zum anderen, und weil Friedbert nichts sagte, lief sie mir dann zögerlich hinterher.
Friedbert sagte nichts mehr, doch ich konnte froh sein, das ich seinen Blick nicht sehen konnte, ich wäre tausendprozentig auf der Stelle tot umgefallen.
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