----
Ich arbeitete nun schon seit ein paar
Wochen wieder in den TimeTravelLabs und hatte mich wieder gut in den
Arbeitsrhythmus eingefunden. Alles lief glatt, Friederike fuhr
gemeinsam mit Sirius in die Privatschule und meine Arbeitszeit endete
so, das ich wieder rechtzeitig zu Hause war, ehe die Kinder
zurückkehrten. Friedbert hatte nichts gesagt und so gewöhnte sich
alle schnell an die Tatsache, dass ich, Terry Kurios inzwischen der
Chefmechaniker in den TTL war. Ich war stolz auf mich selbst und ich
fühlte mich sehr wohl, doch abends, wenn ich nach Hause gehen
sollte, legte sich die gute Laune rasch wieder.
Heute musste ich etwas länger
arbeiten, es klemmte mal wieder etwas an der „Alten Tante“, das
nicht bis morgen warten konnte und ich rief kurzerhand Lars an, ob er
sich um die Kinder kümmern konnte. Lars sah kein Problem darin und
so konnte ich meine Arbeit fertig machen.
Es war bereits dunkel, als ich wieder
seufzend vor dem Eingang der TTL stand und während ich Trübsal
blies, bekam ich Gesellschaft.
„Na Terry, willst Du nicht nach
Hause?“
Ich seufzte.
„Doch, schon…“
Patrick sah mich prüfend von der Seite
an. „Du hast nicht so recht die Lust dazu, stimmt´s? Was hältst
Du davon, wenn ich Dich auf ein Bier zu mir nach Hause einlade? Meine
Familie freut sich bestimmt Dich mal kennenzulernen.“
Ich war überrascht, das Patrick mich privat einlud, andererseits, wir kannten uns nun schon so lange und wir verstanden uns schon immer sehr gut, warum eigentlich nicht? Ein Bier konnte ich gut vertragen und ich war sowieso neugierig auf seine Familie, seit ich seinen Sohn Justin kannte. Also nahm ich seine Einladung an und wir gingen zu seinem Haus, das nicht weit von den TTL entfernt lag.
Ich war überrascht, das Patrick mich privat einlud, andererseits, wir kannten uns nun schon so lange und wir verstanden uns schon immer sehr gut, warum eigentlich nicht? Ein Bier konnte ich gut vertragen und ich war sowieso neugierig auf seine Familie, seit ich seinen Sohn Justin kannte. Also nahm ich seine Einladung an und wir gingen zu seinem Haus, das nicht weit von den TTL entfernt lag.
Kaum hatte
Patrick die Haustür hinter uns geschlossen, wurde er stürmisch von
zwei grünen Kindern in Sirius' Alter begrüßt. Das mussten die
Zwillinge sein, die Vic damals erwähnte, ein Junge und ein Mädchen.
Der Junge sprang wie ein aufgeregtes Huhn vor seinem Vater auf und
ab.
„Papi, Papi, Josi hat mir die Haare
geschnitten! Sehe ich nicht toll aus?“
Leicht geschockt sah Patrick auf den total verschnittenen Haarschopf seines Sohnes, doch dann fasste er sich wieder und lächelte.
Leicht geschockt sah Patrick auf den total verschnittenen Haarschopf seines Sohnes, doch dann fasste er sich wieder und lächelte.
„Ich würde sagen Du hast einen ganz
besonderen Haarschnitt jetzt, den hat bestimmt kein Junge hier. Aber
so toll es aussieht, vielleicht sollte die Omi es noch etwas
begradigen, wenn sie am Wochenende kommt.“
Die Kinder
waren damit einverstanden und Patrick erlaubte ihnen noch etwas
spielen zu dürfen, ehe sie ins Bett mussten. Dann ging er an die
Treppe und rief nach oben: „Schatz, komm runter, wir haben Besuch!“
Irgendjemand rief eine Antwort aus dem
oberen Stockwerk und Patrick machte sich daraufhin am Kühlschrank zu
schaffen.
„Setz Dich schon mal, Terry. Ich habe
nur Dosenbier da, ist das okay?“
Es war mir Recht und Patrick brachte
uns jeweils eine Dose.
Endlich
lernte ich Patricks Ehemann kennen, Johnny. Er war Polli Tech´s
Sohn! Genau der grüne Sohn, den Lars damals erwähnte, als er sich
vor seinem Auszug mit mir in der Küche stritt! Genau genommen war
ich sein angeheirateter Onkel! Oh Mann, die Welt war furchtbar
klein…
Er war nur drei Jahre jünger als Friedbert und Patrick war in meinem Alter und nach Allem was ich bisher mitbekommen hatte, schienen die Beiden sich glänzend zu verstehen.
Er war nur drei Jahre jünger als Friedbert und Patrick war in meinem Alter und nach Allem was ich bisher mitbekommen hatte, schienen die Beiden sich glänzend zu verstehen.
Ich fragte
vorsichtig wie die Beiden sich kennen gelernt hatten und Patrick war
gerne bereit mir die Geschichte zu erzählen.
„Nun Terry, Du hast es ja selbst
mitgemacht, man lebt in einer Beziehung, denkt man ist glücklich,
doch dann stellt man fest, das man sich geirrt hat. Man versucht zu
kämpfen, etwas zu ändern, doch irgendwann erkennt man, dass man nur
seine Energie vergeudet. Chloe und ich hatten nicht dieselben Ziele,
sie wollte Reichtum, ich Familie. Sie lebte nur für Partys und
schöne Kleider und ich blieb emotionell auf der Strecke.“
„Und dann
habe ich Johnny in der Downtown getroffen. Wir trafen uns zunächst
nur heimlich, wir konnten nicht zu ihm nach Hause, ich glaube sein
Vater hätte mir den Kopf abgerissen, wenn er erfahren hätte, das
sein damals noch minderjähriger Sohn mit einem Mann rummacht, der
acht Jahre älter ist… Und bei mir war es ja auch nicht möglich,
sonst hätte Chloe etwas gemerkt. Doch irgendwann war sie mit ihren
Freundinnen übers Wochenende verreist. Johnny war dann endlich
erwachsen und er verbrachte das Wochenende bei mir. Das Ergebnis
kennst Du, Justin.“
Lächelnd
legte Patrick seine Hand auf Johnnys. „Es war nicht einfach, als
ich immer dicker wurde, merkte Chloe es natürlich, und die Zeit bis
zur Scheidung wurde die Hölle für mich. Chloe ließ mich ziemlich
bluten für meinen Betrug; als Du Deine Schwierigkeiten damals
erwähntest, Terry, hatte ich gerade den Scheidungstermin hinter mir,
da war Justin schon ein Teenager! Wir lebten all die Jahre ohne
Trauschein mit unserem Sohn hier. Meine Exfrau hat mir sehr
zugesetzt, aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Die Liebe
meines Lebens war allen Ärger wert.“
Glücklich sahen sich die beiden Männer
in die Augen. Sie hatten für ihre Liebe gekämpft und gewonnen.
„Das kommt
mir schon bekannt vor“ gab ich zu. „Aber ich habe so das Gefühl,
das ich das jetzt, in meiner zweiten Ehe mitmache, nicht in der
Ersten.“
„Ich wollte damals nichts sagen
Terry, vielleicht hätte ich es tun sollen. Doch ich hatte damals
schon das Gefühl, das Du da in eine Sache rennst, die das Aufgeben
der Ehe mit Lara nicht rechtfertigte.“
Ehe ich
etwas darauf erwidern konnte, bekamen wir Verstärkung. Justin nahm
sich ebenfalls eine Dose aus dem Kühlschrank und setzte sich neben
mich.
„Hey Terry, das finde ich toll, dass
man sich auch mal außerhalb des Labs sieht. Da kann man sich doch
mal über andere Dinge als kaputte Schaltungen unterhalten, meinst Du
nicht?“
Ich nickte zustimmend. Und ich freute
mich sehr darüber, dass Patrick mich eingeladen hatte und dass wir
so offen miteinander reden konnten, was ich ja sonst nur mit meinem
Sohn konnte, und den sah ich auch nur zu selten, obwohl wir in einem
Haus lebten.
„Na
Sohnemann, was treibt Dich denn heute Abend zu uns, wird Blue zu
anstrengend?“ zog Patrick seinen Ältesten auf.
„Ja und nein“ meinte Justin. „Ich
habe sie gefragt ob sie mich heiraten mag und sie hat auch
eingewilligt, doch sie möchte unbedingt auf ihrem Heimatplaneten
heiraten und ich habe Flugangst! Ich steige nicht in so eine komische
Untertasse ein!“
„Hast Du
ihr das nicht erklärt?“ mischte ich mich ein.
„Doch, schon“ antwortete Justin
bekümmert. „Aber sie schien es nicht zu interessieren, oder sie
kann es nicht nachvollziehen, ich weiß es nicht.“
„Aber das muss sie doch kümmern,
wenn Du Angst davor hast. Ich würde auch nie in solch ein Ding
steigen…“
„Ganz
ehrlich“ sagte Johnny, „ich wäre vorsichtig, Justin. Xeoner
unterscheiden sich einfach zu sehr von uns, sie sind sehr stark auf
den körperlichen Aspekt bezogen. Ich weiß, sie sind faszinierend
und so lange Du noch jung bist und ihre Bedürfnisse in ihrer
besonderen Zeit stillen kannst, ist alles in Ordnung, doch was ist,
wenn Du älter wirst? Sie hat eine dreimal so hohe Lebenserwartung
wie Du, wenn Du achtzig bist, will sie immer noch alle zwei Monate
dreimal am Tag Sex! Es wird Probleme in Eurer Beziehung geben,
spätestens dann, wenn bei Dir die Triebe aufgrund Deines Alters
nachlassen!“
„Justin,
ich weiß Du willst das jetzt nicht hören, doch Du wärst nicht der
Erste, der von einem Xeoner verlassen wurde, weil er nicht das
leistete, was er braucht um glücklich zu sein…“
Johnny streckte Patrick seine Hand hin
und Patrick griff sofort wieder danach.
„Such Dir was aus Deinen eigenen
Reihen, such Dir Deinen Seelenverwandten und schau nicht auf
Äußerlichkeiten.“
Ich hörte Justin neben mir schnaufen
und ich spürte, dass er genau wusste, dass sein Vater Recht hatte.
Ich hoffte inständig, dass er dem Rat und dem Beispiel seiner Väter
folgen würde.
Patrick
erhob sich. „Ich muss die Kinder ins Bett schicken. Wenn Du magst,
kannst Du mitkommen, Terry.“
Ich ging gerne mit zu den Kindern, denn
scheinbar wollte Patrick, das Johnny und Justin die Gelegenheit
hatten alleine miteinander zu reden. Außerdem hatte ich die Kinder
vorhin nur kurz gesehen, trotzdem war mir gleich aufgefallen, dass
sie so ganz anders als Friederike waren.
Sicher, sie trugen ebenfalls Aliengene
in sich und die wogen aufgrund der Abstammung bestimmt mehr als
Friederikes Alienhormone, die sie durch die Drinks abbekommen hatte.
Und doch waren es ganz normale Kinder, weit entwickelt wie Sirius und
ebenfalls blitzgescheit, doch sie waren freundlich und verspielt und
sie gingen respekt- und liebevoll mit ihren Vätern um. Ich seufzte.
Dies war wirklich eine glückliche Familie.
Patrick
schickte seine Kleinen ins Bett und er setzte sich noch ein wenig mit
mir auf die Couch. „Es gibt wohl noch mehr, was Dich bedrückt,
oder?“
Ich nickte. „Meine Tochter. Wenn ich
Deine Kinder so dagegen sehe… Friedbert verdirbt Friederike und ich
weiß nicht wie ich dagegen ankommen soll. Ich versuche sie zu einem
guten Sim zu erziehen und er macht mir alles zunichte. Doch ich mag
nicht aufgeben, ich kann sie nicht einfach nur seinem Einfluss
überlassen.“
„Das würde
ich an Deiner Stelle auch nicht tun. Ihr seid beide für ihre
Entwicklung verantwortlich und wenn er es übertreibt, musst Du ihn
darauf aufmerksam machen, nicht das Kind.“
Ich seufzte. Gerade das war so schwer,
wie sollte ich Friedbert dazu kriegen, das er Friederike einfach ein
normales Kind sein ließ…
Patrick brachte die Sache nun auf den
Punkt. „Weißt Du Terry, das Glück wartet nicht auf Dich, Du
musste es Dir nehmen. Wenn Du eine Veränderung der Situation willst,
musst Du die Änderung herbeiführen, das kann Dir niemand
abnehmen.“
„Das mag sein“ konterte ich, „doch ich glaube, aus Angst etwas falsch zu machen, mache ich erst Recht alles falsch...“
„Das mag sein“ konterte ich, „doch ich glaube, aus Angst etwas falsch zu machen, mache ich erst Recht alles falsch...“
Es war
inzwischen reichlich spät und Patrick geleitete mich nach draußen.
„Lass den Kopf nicht hängen, Terry,
es findet sich immer eine Lösung. Du bist doch ein gescheiter Mann,
wehre Dich, vertrete Deinen Standpunkt und setzte Dich bei Deinem
Mann und Deiner Tochter durch. Kämpfe, gib nicht auf. Es lohnt sich,
glaube mir.“
Ich war so froh über Patricks
ermunternde Worte und ich spürte wie sie mich aufbauten. Trotz
meiner Müdigkeit machte ich mich frohen Mutes auf den Weg nach
Hause.
Daheim
angekommen, öffnete ich leise die Haustür und wurde sofort von
Ricky begrüßt. Winselnd warf er sich vor mir auf den Boden und
wollte den Bauch gekrault bekommen. Ich tat ihm gerne den Gefallen,
mein kleiner Vierbeiner war mir sehr ans Herz gewachsen und ich
wollte ihn nicht missen.
Doch leider
hatte Rickys Gewinsel wohl jemanden aus dem Bett geholt, den ich
eigentlich nicht wecken wollte… Friedbert baute sich vor mir auf
und ich wich erschrocken zurück.
„Wo kommst du her?! Hast Du mal auf die Uhr gesehen?! Du hast Friederike nicht abgeholt, die Schule rief mich an und fragte nach, ob ich es erlaube, dass Lars die Kleine holen darf! Es ist Deine Aufgabe Dich um unsere Tochter zu kümmern, nicht Lars`!“
„Wo kommst du her?! Hast Du mal auf die Uhr gesehen?! Du hast Friederike nicht abgeholt, die Schule rief mich an und fragte nach, ob ich es erlaube, dass Lars die Kleine holen darf! Es ist Deine Aufgabe Dich um unsere Tochter zu kümmern, nicht Lars`!“
„Ich
musste länger arbeiten!“ versuchte ich mich zu
verteidigen.
„Länger arbeiten! Ich habe auf Deiner Arbeit angerufen, da sagte man mir dass Du bereits um sieben Feierabend gemacht hast! Nun ist es halb zwölf, Du willst mir doch nicht erzählen, das Du viereinhalb Stunden für den Nachhauseweg gebraucht hast?!“
„Länger arbeiten! Ich habe auf Deiner Arbeit angerufen, da sagte man mir dass Du bereits um sieben Feierabend gemacht hast! Nun ist es halb zwölf, Du willst mir doch nicht erzählen, das Du viereinhalb Stunden für den Nachhauseweg gebraucht hast?!“
Ich
erinnerte mich an das, was Patrick sagte und versuchte meine
Argumente vorzubringen.
„Mein Chef hat mich noch auf ein Bier eingeladen und ich habe angenommen, ich brauche auch mal den Kontakt zu anderen Sims! Ich muss mich auch mal mit Anderen austauschen, ich will nicht nur immer in dieser Bude hocken, Kinder hüten und die Wände anstarren! Ich brauche auch Abwechslung, ich gehe sonst noch ein!“
„Mein Chef hat mich noch auf ein Bier eingeladen und ich habe angenommen, ich brauche auch mal den Kontakt zu anderen Sims! Ich muss mich auch mal mit Anderen austauschen, ich will nicht nur immer in dieser Bude hocken, Kinder hüten und die Wände anstarren! Ich brauche auch Abwechslung, ich gehe sonst noch ein!“
Nun wurde
Friedbert richtig sauer.
„Du darfst Dich glücklich schätzen,
mein Lieber, das Du in dieser „Bude“ wohnen darfst! Du darfst
Dich glücklich schätzen, dass Du Dieses Kind hüten darfst! Ich
warne Dich Terry, treib es nicht zu weit! Ich habe es toleriert, dass
Du wieder arbeiten gehst, doch sollte ich merken, das Du Friederike
oder Deine Pflichten vernachlässigst, dann sollst Du mich kennen
lernen! Und jetzt komm ins Bett!“
Friedbert
drehte sich auf den Fersen um und rauschte in unser Schlafzimmer. Ich
blieb noch einen Moment im Wohnzimmer stehen und versuchte mich zu
beruhigen, doch alles was passierte, war das ich wie ein kleines Kind
weinte.
Mein gerade etwas aufgepäppeltes
Selbstbewusstsein hatte sich wieder in Luft aufgelöst…
----
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen